Tequila Ocho Plata: Warum Terroir auch bei Tequila zählt
Mit Begeisterung auf dem Boden geblieben
Also Leute, ich sage es gleich vorweg: Nach all den Jahren, in denen ich mich durch die Agaven-Welt probiere, gibt es Tequilas, die mich einfach nicht mehr loslassen. Tequila Ocho Plata ist so einer. Und bevor ihr jetzt denkt „Ach, schon wieder eine Lobeshymne“ – nein, wartet ab. Dieser Tequila hat nämlich etwas, das ihn wirklich von der Masse abhebt.
Wie Terroir den Charakter formt
Kennt ihr das, wenn ein Tequila verspricht, die Seele Mexikos einzufangen, und am Ende schmeckt er einfach nur … naja, durchschnittlich? Bei Ocho ist das anders. Hier geht es um Terroir, und ja, ich weiß, das klingt nach Weinkenner-Gelaber, aber bleibt dran! Die Jungs von Ocho haben sich nämlich genau diese Philosophie aus der Weinwelt geschnappt und auf Tequila übertragen. Jede Flasche erzählt die Geschichte eines einzigen Anwesens, eines Single Estates, in den Hochlanden von Jalisco. Das bedeutet: Die Agaven kommen von einem Ort, geprägt vom Boden, dem Klima, der Höhenlage. Und genau das schmeckt man auch!


Jede Abfüllung ein Unikat
Jede Abfüllung ist quasi ein eigenes Vintage-Erlebnis. Kein Ocho gleicht dem anderen, weil jede Ernte, jedes Stück Land seinen eigenen Fingerabdruck hinterlässt. Das ist keine Marketing-Nummer, das ist pure Leidenschaft für die Agave. Und genau diese „agave-forward expression“ ist das Herzstück von Ocho: Die Agave ist der Star, kein Schnickschnack, kein Holzfass, das den Charakter überdeckt. Nur die reine, ungezähmte Essenz.
Die Macher: Camarena & Estes
Die Macher dahinter? Zwei Legenden! Da haben wir Carlos Camarena, Tequilero in dritter Generation – seine Familie brennt seit über 100 Jahren Tequila, das sitzt einfach im Blut. Und dann der unvergessene Tomas Estes, der „Ambassador of Tequila“ in Europa. Zusammen haben sie etwas geschaffen, das die wahre Natur der Agave zeigt, ohne Kompromisse.
Die Agaven werden erst geerntet, wenn sie wirklich bereit sind, dann in traditionellen Steinöfen gekocht – manchmal auch in Autoklaven, je nach Brennerei – und mit natürlicher Hefe fermentiert. Die Destillation in Kupferbrennblasen macht den Rest. Was dabei rauskommt? Pure, ungefilterte Agaven-Power.
Jetzt wird’s spannend: Wie schmeckt das Zeug denn nun?
In der Nase: Frische und Energie
Wenn ihr die Nase ins Glas steckt, kommt euch ein helles, lebendiges Agavenaroma entgegen, das fast schon elektrisiert. Frische Zitrusnoten tanzen mit Kräutern, dazu ein Hauch weißer Pfeffer und diese feine Mineralität, die mich immer an feuchte Erde nach einem Sommerregen erinnert. Klingt poetisch? Ist es auch! Aber vor allem ist es einladend und vielschichtig.
Am Gaumen: Komplexität mit Charakter
Am Gaumen passiert dann die Magie. Die gekochte Agave entfaltet sich in ihrer ganzen Komplexität, ohne euch zu erschlagen. Frisch geschnittenes Gras, eine sanfte Süße und diese faszinierende Erdigkeit, die dem Ganzen Tiefe gibt. Der Ocho Plata ist genau das, was man als „delightfully explosive to sip“ beschreibt – er schmeichelt dem Gaumen, hat aber Charakter, Ecken und Kanten. Das mag ich!
Optik und Abgang
Im Glas zeigt er sich kristallklar, wie es sich für einen Blanco gehört, und die schöne Viskosität verrät schon, dass hier ein reichhaltiges Mundgefühl auf euch wartet. Und der Abgang? Lang, harmonisch, fast schon dickflüssig. Die Agavennoten bleiben, begleitet von einer leichten Würze und dieser Reinheit, die einen sofort nach dem nächsten Schluck lechzen lässt.



Warum dieser Tequila in eure Bar gehört
Warum sollte dieser Tequila bei euch in der Bar stehen? Ganz einfach: Weil er zeigt, wie Terroir den Geschmack prägt. Weil jede Flasche ein Single Estate ist, mit Rückverfolgbarkeit und einem einzigartigen Charakter. Weil er agave-forward ist und genau das liefert, was Liebhaber des reinen Agavengeschmacks suchen. Und weil er trotz seiner Ungereiftheit eine bemerkenswerte Tiefe und Vielschichtigkeit bietet, die viele andere Blancos einfach nicht hinbekommen.
Fazit: Bodenhaftung als Qualitätsmerkmal
Mein Fazit? Tequila Ocho Plata ist eine Liebeserklärung an die Agave und die Kunst der Tequila-Herstellung. Und ja, ich bleibe hier wirklich auf dem Boden – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn genau dieser Boden, diese Erde aus den Hochlagen von Jalisco, macht den Unterschied. Wo andere Tequilas mit Fässern und Finishes um Aufmerksamkeit buhlen, setzt Ocho auf pure Bodenhaftung: Single Estate, Terroir, Rückverfolgbarkeit bis zum Feld. Das ist keine Spielerei, das schmeckt man in jedem Schluck.
Pur genossen ist er ein Fest für die Sinne, aber auch in einem klassischen Margarita oder einer Paloma macht er eine verdammt gute Figur, ohne seine Persönlichkeit zu verlieren. Wenn ihr einen Tequila wollt, der Geschichten erzählt, der euch auf eine Reise durch die Agavenfelder von Jalisco mitnimmt und die Reinheit und Komplexität der Agave zelebriert – dann greift zu. Hier wird Bodenhaftung tatsächlich zum Qualitätsmerkmal.
Salud, Leute! Und lasst es euch schmecken!