Tequila Nueve: Ein Blanco, ein Añejo, ein Cristalino und jede Menge Herzblut!
¡Hola, Tequila-Freunde! Drei Flaschen, ein Versprechen: Agave, Handwerk, México. Heute schauen wir uns Tequila Nueve an – drei Ausdrucksformen derselben Mission. Kein Lärm, keine Massenproduktion. Nur Zeit, Respekt und viel Gefühl. Aber eins nach dem anderen. Manchmal führt dich ein Weg irgendwohin. Und manchmal führen die Wege auch zu dir. So flatterte mir vor ein paar Tagen eine Nachricht von „Lili Tequili“ auf Instagram entgegen mit der Frage: „Kennst du das Gefühl, wenn du etwas trinkst, dass jeder Schluck eine Geschichte erzählt?“ Naja, dachte ich mir. Das kommt mir durchaus bekannt vor 🙂 Immerhin versuche ich immer wieder zu jedem neuen Tequila, den ich entdecken darf, die Geschichte zu erkunden. Und so habe ich eine Woche später mit Bastian und Lilián im Call gesessen. Hier für euch. Die Geschichte. Und das Gefühl.
Die Story hinter Tequila Nueve
Tequila Nueve ist kein Produkt vom Reißbrett, sondern aus einer Liebesgeschichte. Lili und Bastian (Deutsch-Mexikanisches Duo) haben sich in Deutschland kennengelernt, die Idee kam auf der Hochzeitsreise am Strand von Cancún: „Guten Tequila nach Deutschland bringen. Zum Sippen, nicht zum Wegkippen.“ Der Name (ursprünglich Nueve B) ist eine ganz persönliche Referenz: Denn „9b“ war die Adresse, an der sie zusammenkamen, der Ort erster Küsse, der Anfang von allem. „Tequila Nueve B“ heißt jetzt „Tequila Nueve“. Mehr als ein Name, ein neues Kapitel ihrer unternehmerischen Mission und ihres gemeinsamen Lebens.
Die Agaven wachsen in Los Altos de Jalisco auf rotem Lehmboden und reifen acht bis zwölf Jahre. Bewusst langsam. In unserem Gespräch betont Basti: Gute Dinge brauchen Zeit. Gekocht wird traditionell im Horno (Ziegelofen); ergänzend kommen moderne Verfahren zum Einsatz, um das gewünschte Profil zu treffen. Der Horno liefert die süßeren Noten, die Tequila Nueve im Kern definieren.
Wichtig: Die Nähe zur Produktion. Lili und Basti sind zwei- bis dreimal im Jahr vor Ort; die Destillerie ist familiengeführt. Nachhaltigkeit? Die Flasche besteht aus recyceltem Glas, sämtliche Komponenten, vom Etikett bis zur Kiste, stammen aus Jalisco bzw. Mexiko-Stadt. Kurze Wege, lokales Handwerk, Unterstützung der Community. Die Mission: Genuss für Einsteiger, Tiefe für Kenner und einmal mehr Deutschland beweisen, dass Tequila ohne Salz und Zitrone oder Zimt und Orange funktioniert.



Die drei Expressionen im Check
Tequila Nueve Blanco: Der Blanco wird zweifach destilliert und anschließend direkt abgefüllt. Unverfälscht, pur und klar. In der Nase zeigen sich fruchtige Agavenaromen mit Kräuter- und Zitrusanklängen, während er am Gaumen weich, fruchtig und erstaunlich rund wirkt. Das Finish bleibt sanft und warm und zeigt, wie gut die 42% Vol. eingebunden sind. Dieser Blanco richtet sich an Puristen und Entdecker gleichermaßen, denn er funktioniert pur, als ehrlicher Shot oder in einer klaren Margarita. Hier spricht das Handwerk zuerst: keine Eiche, kein Make-up – nur Pflanze, Erde und Sonne. Er ist klar, direkt und ehrlich. Kein Wunder, dass Basti hier sein Herzstück sieht; er liebt die mineralischen „aus-der-Agave“-Noten, die dieser Blanco so deutlich transportiert.
Tequila Nueve Añejo: Der Añejo reift mindestens zwei Jahre in Bourbon-Eiche und entwickelt dabei ein Profil, das sanfte Agave mit Honig- und Vanillenoten verbindet. Am Gaumen zeigt er cremigen Honig, warme Vanille und eine angenehm geröstete Eiche, bevor er in ein mild-warmes, leicht holziges Finish übergeht. Dieser Tequila ist ideal für alle, die einen weicheren, runderen Stil schätzen. Er will langsam getrunken werden (pur oder auf Eis) und lädt dazu ein, sich Zeit zu nehmen. Die Tiefe ist da, ohne zu erdrücken; warm, balanciert und lang. Für Lili ist er der Favorit, denn er verbindet „neu und alt“ auf perfekte Weise: Vanille und Holz sind präsent, aber die Agave bleibt klar im Fokus.
Tequila Nueve Cristalino: Der Cristalino basiert auf dem Añejo, wird jedoch nach der Fassreife filtriert, wodurch er kristallklar ins Glas kommt. Er bringt weiche Agave sowie sanfte Honig- und Vanillenoten mit und erinnert geschmacklich an den Añejo, wirkt jedoch eleganter, milder und insgesamt sehr harmonisch. Damit ist er ideal für Menschen, denen klassische Añejo-Profile oft zu schwer sind. Er bietet Fasscharakter, aber mit einem sauberen, smoothen Finish. Komplexität ohne Schwere. Und Eleganz ohne Kante. Der Cristalino ist äußerst zugänglich und rund und damit ein perfekter Gatekeeper für alle, die den Übergang zu gereiften Tequilas suchen.
Grundsätzlich: Bei Tequila Nueve ist „Drinkability“ Programm. Das gesamte Portfolio soll den galanten, unverkrampften Einstieg in die Welt hochwertigen Tequilas ermöglichen, ohne Hürden, aber mit viel Respekt vor Handwerk, Herkunft und der Agave selbst.
Ein Stück mexikanische Gastfreundschaft
Also vergesst bitte die Klischees: Weder Salz und Zitrone noch Zimt und Orange werden hier gebraucht. Tequila Nueve ist für den langsamen Genuss beim Abendessen, am Lagerfeuer, mit Familie und Freunden. Ein Stück mexikanische Gastfreundschaft im Glas: zusammen sein, Momente teilen, Zeit für einander finden. Soviel zu meiner Frage: „Was bedeutet für euch Tequila in einem Satz?“ Lili sagt: „Das Beste aus Mexiko.“ Und Basti ergänzt: „Schöne Momente mit anderen Menschen teilen.“
Fazit
Tequila Nueve ist ein Statement: weniger Industrie, mehr Handwerk; weniger Masse, mehr Seele. Das Trio spannt den Bogen von klarer Agave über samtige Reife bis zu elegant gefilterter Balance. Dahinter stehen die Nähe zur Destillerie, der Fokus auf einer lokalen Wertschöpfung und eine Marke, die aus einer Liebesgeschichte entstanden ist.
Damit wird Tequila Nueve zu einem spannenden Kandidaten für jede Hausbar, für ruhige Abende und für alle, die echten, ehrlichen Tequila-Genuss suchen.
¡Salud!