der große tequila guide: was ist guter tequila

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Der große Tequila Guide: Was ist guter Tequila?

Alles über guten Tequila

Willkommen zum großen Tequila Guide. Begeben wir uns in die faszinierende Welt einer außergewöhnlichen Spirituose. Tequila, ein Destillat, das aus dem Herzen der blauen Agave gewonnen wird, ist dabei nicht nur ein Getränk, es ist ein Kulturerbe, das tief in der mexikanischen Tradition verwurzelt ist.

Von den sonnigen Feldern Jaliscos bis zu den sorgfältig überwachten Destillerien, die dieses magische Destillat produzieren, gibt es so viel zu entdecken. Ob über die verschiedenen Arten und Reifungsprozesse bis hin zu der Frage, wie man die richtige Wahl für sich treffen und die verschiedenen Qualitäten unterscheiden kann. Werfen wir einen Blick auf die Kunst und Tradition der Tequila-Herstellung. Erkunden wir, was Tequila von anderen Spirituosen unterscheidet und warum die Region, aus der er stammt, so wichtig für seinen einzigartigen Charakter ist.

Was ist Tequila? Und woher kommt Tequila?

Tequila ist ein Agavenbrand und mexikanisches Nationalgetränk, das aus der blauen Agave (Agave Tequilana) gewonnen wird. Die Pflanze wächst vor allem in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco und in einigen anderen Bereichen Mexikos. Der Name „Tequila“ ist geografisch geschützt, und nur Agavenbrände, die in bestimmten Regionen Mexikos hergestellt werden, dürfen offiziell als Tequila bezeichnet werden.

Insofern unterliegt die Produktion strengen Regularien, die von der mexikanischen Aufsichtsbehörde Consejo Regulador del Tequila überwacht werden. Der größte Anteil wird unmittelbar in der Umgebung der Stadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco hergestellt. Weitere zugelassene Regionen sind die Staaten Nayarit, Michoacan, Guanajuato und Tamaulipas

Wie wird Tequila hergestellt?

Bereits die Azteken haben ein aus Agaven fermentiertes alkoholisches Getränk namens Pulque getrunken. Bis vor etwa 10 Jahren ging man davon aus, dass die Spanier die Destillierung nach Mexiko brachten. Heute beweisen historische Funde, dass die Indigenas Mexikos bereits 1.000 Jahre B.C. Agaven fermentiert und destilliert haben.

Die heutige Herstellung von Tequila ist ein sorgfältiger und traditioneller Prozess, der sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Im Folgenden die grundlegenden Schritte der Tequila-Produktion.

Ernte der Agave

Die Herstellung beginnt mit der Ernte der blauen Agave, die erst nach 6 bis 10 Jahren Reifezeit erfolgt, wenn die Pflanzen ihren höchsten Zuckergehalt erreicht haben. Die Erntearbeiter, bekannt als „Jimadores“, schneiden die spitzen Blätter der Agave ab, um das Herz oder die „Piña“ zu enthüllen, die für die Tequila-Produktion verwendet wird.

Kochen der Agave

Die Piñas werden dann in großen Öfen oder Autoklaven gekocht, um die komplexen Inulin-Zucker in fermentierbare einfache Zucker umzuwandeln. Dieser Schritt ist entscheidend, da die Hitze den natürlichen Zucker der Agave freisetzt und den charakteristischen süßen Geschmack von Tequila erzeugt.

Zerkleinern und Extrahieren des Safts

Nach dem Kochen werden die weichen Piñas zerkleinert oder gemahlen, um den süßen Agavensaft, auch Agua miel genannt, zu extrahieren. Traditionell wurde dieser Schritt mit einem großen Steinrad, der Tahona, durchgeführt, aber moderne Brennereien verwenden oft mechanische Brecher oder Diffusoren.

Fermentation

Der extrahierte Saft wird in Tanks geleitet, wo er fermentiert wird. Während dieses Prozesses verwandeln Hefen den Zucker in Alkohol. Die Fermentation kann je nach angestrebtem Geschmacksprofil und der verwendeten Hefestämme einige Tage bis Wochen dauern.

Destillation

Der fermentierte Saft, jetzt „Mosto“ genannt, wird destilliert, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und Unreinheiten zu entfernen. Tequila wird in der Regel zweimal destilliert – zuerst wird der „ordinario“ gewonnen, und nach der zweiten Destillation erhält man den klaren, reinen Tequila. Die Destillation findet in Kupfer- oder Edelstahldestillationsanlagen statt, die als Pot Stills oder Column Stills bekannt sind.

Reifung

Während Blanco Tequila direkt nach der Destillation oder nach einer sehr kurzen Ruhezeit abgefüllt wird, werden Reposado und Añejo Tequilas in Holzfässern gereift. Die Reifung verleiht dem Tequila zusätzliche Aromen und eine weichere Textur. Reposado Tequilas reifen zwischen zwei Monaten und einem Jahr, während Añejo Tequilas mindestens ein Jahr und bis zu drei Jahren oder länger in Fässern gelagert werden.

Abfüllung

Nach der Reifung (falls zutreffend) wird der Tequila in Flaschen abgefüllt. Für einige Premium-Tequilas kann ein Blending-Prozess stattfinden, bei dem Tequilas unterschiedlichen Alters gemischt werden, um das gewünschte Geschmacksprofil zu erreichen.

Dieser traditionelle Prozess, zusammen mit den geografischen und botanischen Eigenheiten der Agave und der Region, in der sie angebaut wird, verleiht jedem Tequila seine einzigartige Identität und Geschmacksprofil.

Welche Tequila-Arten gibt es?

Man unterscheidet im Wesentliche 2 Tequila Kategorien: 100% de Agave Tequila wird vollständig aus dem zuckerhaltigen Sirup der Agave produziert. Was die hohe Qualität guter Tequilas ausmacht. Mixtos hingegen kann ein Anteil von bis zu 49% an Fremdzucker beigemischt werden. Weiterhin unterscheidet man wie bereits angesprochen die Tequila Klassen, je nach Reifungsprozess: Blanco (oder Silver), Reposado, Añejo und Extra Añejo.

Blanco (oder Silver)

Reifung: Blanco Tequila wird nach der Destillation nicht oder nur sehr kurz gereift, manchmal bis zu zwei Monate in Edelstahltanks oder neutralen Behältern, um den reinen Geschmack der blauen Agave zu bewahren.

Geschmack: Er ist der klarste und reinste Ausdruck der Agave mit einem frischen, knackigen und oft etwas würzigen Geschmack. Die primären Aromen sind Agave, Zitrusfrüchte und pflanzliche Noten mit einem sauberen, scharfen Finish.

Reposado

Reifung: Reposado Tequilas reifen zwischen zwei Monaten und einem Jahr in Holzfässern, wodurch sie eine leichte Farbe und zusätzliche Geschmackskomplexität erhalten.

Geschmack: Diese Reifung verleiht dem Tequila eine sanftere, reichere Qualität mit einer ausgewogenen Mischung aus den frischen Agavenaromen des Blancos und den vanilligen, karamellisierten Noten, die durch den Kontakt mit Holz entstehen. Man kann auch leichte Spuren von Früchten und Gewürzen finden, die ihm eine größere Komplexität als dem Blanco geben.

Añejo

Reifung: Añejo Tequila wird für ein bis drei Jahre in Holzfässern gelagert, wodurch er noch tiefer in Farbe und Geschmack wird. Die Fässer sind oft kleiner, was eine größere Oberfläche für die Interaktion zwischen Tequila und Holz bietet.

Geschmack: Añejos zeichnen sich durch ihre Tiefe und Komplexität aus, mit gut integrierten Aromen von gerösteter Agave, Vanille, Schokolade, Karamell und manchmal Rauch. Diese Art bietet eine weicheren, reichhaltigeren und oft süßeren Genuss, wobei der längere Kontakt mit Holz dem Tequila eine größere Bandbreite an sekundären Aromen und einem weicheren Abgang verleiht.

Die Wahl zwischen Blanco, Reposado und Añejo hängt oft von persönlichen Vorlieben und dem Anlass ab, in dem der Tequila genossen wird. Während Blanco für Cocktails und einen frischeren, agavenbetonten Geschmack bevorzugt wird, sind Reposado und Añejo ideal für das Sipping, um die komplexen Aromen und die Sanftheit, die durch die Reifung hinzugefügt werden, zu genießen.

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Was ist der Unterschied zwischen Tequila und Mezcal?

Tequila und Mezcal sind beides mexikanische Spirituosen, die aus Agave gewonnen werden, aber es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden, sowohl in der Herstellung als auch im Geschmack.

Herkunft der Agave: Der Hauptunterschied zwischen Tequila und Mezcal liegt in der Art der Agave, die für ihre Herstellung verwendet wird. Tequila wird ausschließlich aus der blauen Agave (Agave Tequilana) hergestellt, während Mezcal aus über 30 verschiedenen Agavenarten hergestellt werden kann, darunter die beliebte Espadín-Agave. Diese Vielfalt bei Mezcal führt zu einem breiteren Spektrum an Geschmacksprofilen.

Produktionsregionen: Tequila hat eine geschützte Herkunftsbezeichnung und darf nur in bestimmten Regionen Mexikos hergestellt werden, hauptsächlich im Bundesstaat Jalisco und in einigen Bereichen von Guanajuato, Michoacán, Nayarit und Tamaulipas. Mezcal kann in neun verschiedenen Bundesstaaten produziert werden, darunter Oaxaca, wo der Großteil des Mezcals hergestellt wird.

Herstellungsverfahren: Die Produktionsmethoden für Tequila und Mezcal unterscheiden sich ebenfalls. Für Tequila werden die Agave-Herzen (Piñas) in der Regel in großen, industriellen Öfen gedämpft, bevor sie fermentiert und destilliert werden. Bei Mezcal werden die Piñas oft in Erdgruben gebrannt, die mit Holz und Lavasteinen beheizt werden, bevor sie fermentiert und destilliert werden. Dieses traditionelle Verfahren verleiht Mezcal seinen charakteristischen rauchigen Geschmack.

Geschmack: Aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsprozesse und Agavenarten haben Tequila und Mezcal unterschiedliche Geschmacksprofile. Tequila ist oft klarer und reiner mit einem direkten Agavenaroma, während Mezcal für seinen komplexeren und oft rauchigen Geschmack bekannt ist.

Regulierung: Beide Spirituosen unterliegen strengen Regulierungen hinsichtlich ihrer Produktion, aber Tequila hat eine etwas längere Geschichte der Regulierung und internationalen Anerkennung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl Tequila und Mezcal Geschwister im Geiste der Agave sind, ihre Unterschiede in Agaventyp, Herstellungsverfahren und geografischer Herkunft ihnen einzigartige Identitäten und Geschmacksprofile verleihen, die sie beide zu faszinierenden Studien für Spirituosenliebhaber machen.

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Wo kann man guten Tequila kaufen? Wie viel kostet ein guter Tequila? Und was sind die besten Tequilas?

Auch wenn Tequila heutzutage in Kennerkreisen längst aus dem Schatten getreten ist, der Boom in Deutschland bleibt aus. Dennoch finden sich gute Tequilas auch hierzulande immer häufiger im Einzelhandel und Getränkehandel und bei gut sortierten Fachhändlern. Der einfachste Weg guten Tequila zu erhalten, ist aber immer noch online. Da gibt es eine ganze Reihe Händler. Und natürlich darf heute keine bezeichnende Marke mehr bei Amazon fehlen. Das größte Sortiment und die besten Informationen findet ihr dabei immer noch im Tequila Kontor.

Wenn ihr jetzt fragt, welchen guten Tequila wir empfehlen können, dann ist das auch etwas eine Preisfrage. Unsere Daumenregel: Ab 30€ die Flasche fängt guter Tequila an. Aber Tequila muss nicht immer teuer sein. Deswegen haben wir für euch eine Übersicht der besten Tequilas unter 35€ erstellt.

Im Weiteren solltet ihr beachten, das Tequila Zusatzstoffe enthalten kann: wie Farbstoffe, Zucker (um den Geschmack sanfter zu machen), Karamell oder Aromen. Dies ist am Häufigsten bei Mixtos der Fall. Hochwertiger Tequila wird normalerweise ohne Farbstoffe oder künstliche Zusatzstoffe hergestellt. Um sicher zu gehen, dass ihr Tequila frei von solchen Zusatzstoffen trinkt, achtet auf die Etiketten und wählt einen 100% de Agave Tequila. Oder wählt einen Tequila Blanco.

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Wie trinkt man Tequila?

guter tequila

Es gibt keinen falschen Weg, einen guten Tequila zu trinken. Viele Tequileros bevorzugen jedoch einen klaren Tequila Blanco aufgrund der ursprünglichen Reinheit und des charakteristischen Geschmacks der Agave. Ein Blanco eignet sich pur oder zum Mixe. Einen Añejo sollte man immer pur genießen. Dazu kann man wenn man mag auch gut eine Limette mit etwas Salz zwischen den Schlücken kosten. Das erweitert die Geschmacksknospen. In Mexiko wird auch gerne eine fruchtig-würzige Sangrita als Beigetränk zum Tequila serviert. Die beliebtesten Mixgetränke sind die Batanga mit Cola und die Paloma mit Grapefruit Limonade.

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Wie gesund ist Tequila?

Tequila, wie alle alkoholischen Getränke, kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, abhängig von der Menge und der Häufigkeit des Konsums.

Mögliche positive Effekte (bei moderatem Konsum):

Agavine: Tequila wird aus der blauen Agave hergestellt, deren natürliche Zucker (Agavine) präbiotische Eigenschaften haben können. Präbiotika fördern das Wachstum von gesunden Bakterien im Darm. Allerdings ist die Menge der Agavine, die nach dem Fermentations- und Destillationsprozess im Tequila übrig bleibt, sehr gering.

Niedrigerer Blutzuckerspiegel: Einige Studien haben gezeigt, dass Agavine den Blutzuckerspiegel senken und die Insulinausschüttung erhöhen können.

Glykämischer Index: Im Gegensatz zu vielen anderen alkoholischen Getränken, die auf Stärke basieren, hat Tequila einen niedrigen glykämischen Index. Dies ist auf die Agavine zurückzuführen, die nicht verdaut werden und somit den Blutzuckerspiegel nicht wie herkömmlicher Zucker erhöhen.

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